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Mit der eigenen Kirche, die ab 1926 im Dorf war, begann auch ein reges
kirchliches Leben. Vorher ging man sonntags zu Fuß(meistens in Blotschen,
um die Lederschuhe zu schonen) nach Richrath in die Messe. 1927 wurde
dann ein Kirchenchor gegründet und fur die Jugendbetreuung gab es bald
einen Jünglings- und einen Jungfrauenverein. Schön getrennt, schließlich hielt
man auf Sitte und Ordnung.

Es formierte sich auch eine Blaskapelle, die regelmäßig probte und auf allen
möglichen Feiern und Festen im Dorf spielte. Peter Schauf z.B. machte sich
als Musiker auf der "dicken Trum" einen Namen. Die anderen beiden
Gründungsmitglieder spielten lieber Fulsball.
Der Fußballklubder DJK, seine Spieler und Fans, trafen sich nach den Spielen
immer in der Gaststatte " Fuhrkamp". Dort erzahlte dann einmal Josef
Königshofen von einem Verwandtenbesuch in Bürrig.

Er hatte dort ein Schürreskarrenrennen miter­lebt und das Begraben eines Kirmespatrons und schilderte das Gesehene begeistert.
Diese Idee fur ein ähnliches Fest zu Kirmes wurde sofort aufgegriffen. Man
konnte eine richtige Dorffeier, an der alle beteiligt waren, gestalten. Eine
Schürreskarre gab es schließlich in jedem Haus. Blotschen und weiße Hosen
hatte auch jeder. Eine Holzpuppe als Kirmespatron, genannt Zachäus, wurde
besorgt, eine Fahne bemalt und die dorfeigene Musikkapelle aktiviert. So star­tete dann 1929 die erste offizielle Berghausener Kirmes mit einer Messe, der
Kranzniederlegung an den Ehrenmalen, einem Schürreskarrenrennen und
einem Köbesball am Montagabend.

Der Start der Rennstrecke war an der Gaststattstätte "Weißen Stein", die Treibstraße entlang, über die Bahn bis zur Gaststätte "Zur Linde", die
Baumberger Straße entlang, rechts ab in die Straße "In den Höfen" bis zum
Ehrenmal und wieder zurück. An jeder Gaststätte wurde angehalten, es mußte
ein Bier getrunken warden und dann erst durfte man weiterlaufen. Diese
Riesenleistung schaffte zur Freude der Zuschauer zum ersten Mal Fritz
Decker!